Auf beiden Beinen!
Schulweg im „Zu-Fuß-Bus“
Es ist kurz vor 8 Uhr morgens und bei Sara, Leon, Gülcan, Finn und Marie steht der Mund nicht still, als sie gerade an der roten Ampel an der Warendorfer Straße warten. Leons Vater verblüfft es immer wieder, wie munter die Sechsjährigen so früh schon sind. Immerhin: Als die Ampel auf Grün springt, verstummt kurz das Geplapper. Alle gucken noch einmal in beide Richtungen, ob die Autos auch wirklich halten.
„Zeigt unser Pedibus doch Wirkung“, freut sich der Vater. Seit dem Schulstart wechselt er sich mit den Eltern im Viertel ab, jeden Morgen die Kinder abzuholen. Die Eltern begleiten sie zur Schule und achten darauf, dass sie sich sicher im Verkehr bewegen. Und beim Rückweg ist ein anderer Elternteil dran. Leons Vater war von der Idee des „Zu-Fuß-Bus“ sofort begeistert. Das kostet ihn heute zwar wieder 20 Minuten, aber dafür hat er an den anderen Tagen frei und kann sich dennoch gewiss sein, dass Leon den Weg über die viel befahrene Warendorfer Straße unbeschadet schafft. Und was er dabei lernt, macht ihn fit, um künftig auch allein sicher im Straßenverkehr unterwegs zu sein.
Elterntaxi – bequem und riskant
Hinfahren, Tür auf, Kind raus, Tür zu und zurück nach Hause oder weiter zur Arbeit – die Zahl der „Eltern-Taxis“ ist auch in Münster gestiegen. Was individuell bequem sein mag, verursacht Chaos und Hektik vor den Schulen. Die Kurzparker blockieren die Fußwege, der Überblick geht oft verloren. Aus den Autos springende Kinder sind genauso in Gefahr wie die, die zu Fuß ankommen. Hier können Eltern leicht mehrfach Gutes tun – zu Fuß oder per Leeze zur Kita oder Schule entlastet die Straßen, sorgt für Sicherheit und bringt Groß und Klein schon morgens in Bewegung.